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Spitex und Gewalt: Spitex im Umgang mit Gewalt

Fachthemen

Spitex und Gewalt: Spitex im Umgang mit Gewalt

So unschön es auch klingt: Gewalt gegenüber Senioren ist ein grosses Problem. In der Schweiz erleben mehr als 300'000 Personen über 60 Jahren gewaltsame Handlungen, die bis zum Missbrauch reichen.

Wie weit verbreitet ist die Verbindung zwischen Spitex und Gewalt?

Das genaue Ausmass der Gewalt gegenüber älteren Menschen zu Hause (auch durch Spitex-Fachkräfte) lässt sich nur sehr schwer beziffern. Die meisten Fälle werden banalisiert oder nicht gemeldet. Gern wird unter den Tisch gekehrt, wie verletzlich ältere Menschen aufgrund von gesundheitlicher Beeinträchtigung und schwindender Autonomie sind. Doch genau aufgrund dieser Fakten sind sie Missbrauch besonders häufig ausgesetzt. 

Aber Gewalt gegenüber Senioren ist keinesfalls immer vorsätzlich und böswillig. In den meisten Fällen sind die Gründe ganz andere. Es kann sich etwa um die folgenden handeln:

  • Überlastung der Angehörigen oder der Pflegekräfte  
  • emotionale Überforderung  
  • mangelnde Ausbildung und Erfahrung im geduldigen Umgang mit älteren Menschen 

Welche Rolle kann die Spitex beim Thema Gewalt spielen?

Gemeint ist an dieser Stelle nicht nur das Ausüben von Gewalt seitens Spitex-Fachkräften gegenüber Senioren, sondern auch andersherum. Es kommt durchaus vor, dass Senioren selbst mit der Situation überfordert sind.  

Sie fühlen sich bevormundet und möchten ihre Selbstständigkeit nicht aufgeben. Mitunter sind sie nicht in der Lage, auszudrücken, wie sie sich mit den neuen Umständen fühlen. Senioren wissen sich dann manchmal nicht anders zu helfen als mit Gewalt.

Oftmals fungiert die Spitex auch als aufzeigendes Organ von häuslicher Gewalt. Die Überforderung mit der Situation betrifft bei weitem nicht nur die Senioren. Fällt es Angehörigen schwer, mit den Gegebenheiten umzugehen, fehlen ihnen Geduld und Einfühlungsvermögen, dann ist die Zündschnur kurz.  

Doch nur die wenigsten Senioren bringen dann den Mut auf, sich jemandem anzuvertrauen. Die aufmerksamen Mitarbeiter der Spitex erkennen allerdings schnell, wenn gegenüber ihren Klienten Gewalt ausgeübt wird. Sie können dann wichtige helfende Schritte einleiten.

Wie können Spitex und Gewalt voneinander getrennt werden?

Um gegen Gewalt im Bereich der Spitex erfolgreich und nachhaltig vorzugehen, müssen sowohl präventive als auch intervenierende Massnahmen ergriffen werden. Sie sollten sich an die Opfer und ihre Angehörigen sowie die Berufsgruppe der Pflegekräfte und auch an die Öffentlichkeit richten. 

Auf rechtlicher Ebene wurden bereits verschiedene Massnahmen getroffen, um Gewalt und Spitex voneinander zu trennen. So gilt Gewalt an älteren Menschen selbstredend als Verstoss gegen die Menschenrechte. Ausserdem fällt der Sachverhalt unter die Konvention des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung häuslicher Gewalt.

Als Hauptverantwortliche für die Lösung des Gewaltproblems gelten die Kantone. Doch auch Hilfs- und Beratungsorganisationen sowie entsprechende Bildungseinrichtungen und auch Spitex-Organisationen spielen eine wichtige Rolle. Unter ihnen muss ein intensiverer Austausch stattfinden, denn die verschiedenen Kantone und Sprachregionen verfolgen aktuell unterschiedliche Ansätze.

Einblicke in die Arbeit des Bundesrats zum Thema Spitex und Gewalt

Im Jahr 2015 wurde der Bundesrat aufgefordert, das Ausmass der Gewalt gegenüber Senioren zu erfassen. Die Ergebnisse sollten als Grundlage für zu treffende Massnahmen gelten. Dabei ging es nicht nur um körperliche, sondern auch um psychische und materielle Gewalt sowie Diskriminierung und Vernachlässigung.

Daraufhin rief das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) 2018 eine Studie ins Leben. Sie sollte Gewalt im Alter genau definieren, ihre Verbreitung schweizweit untersuchen und Präventions-, Erkennungs- und Interventionsmassnahmen prüfen.

Definitionsversuche  

Seit mehr als 30 Jahren wird das Fehlen einer einheitlichen Definition von Gewalt an älteren Menschen kritisiert. Doch verändert hat sich bisher nichts. Verwiesen wird dennoch immer wieder auf die Worte der Weltgesundheitsorganisation. Sie beschreibt den Sachverhalt als Handlungen bzw. Unterlassung angemessener Handlungen innerhalb einer vertrauensvollen Beziehung, die älteren Menschen Leid zufügen.

Aus der fehlenden einheitlichen Definition ergeben sich Schwierigkeiten im Hinblick auf die Diskussion geeigneter Massnahmen zur Prävention, Früherkennung und Intervention. Hinzu kommt, dass Senioren oftmals ein anderes Verständnis dafür haben, was Gewalt und Vernachlässigung bedeuten.

Die schweizweite Verbreitung von Gewalt an Senioren  

Bezüglich der Zahl der von Gewalt betroffenen älteren Personen kam auch das BSV auf den eingangs genannten Wert von 300'000 Menschen. Aufgrund der hohen Dunkelziffer hält das BSV sogar eine Zahl von 500'000 Personen im Jahr für realistisch. Nicht mitgezählt wurden dabei Fälle von Altersdiskriminierung.

Über Präventions-, Früherkennungs- und Interventionsmassnahmen des BSV  

Diskutiert wurden Massnahmen zum Qualitätsmanagement innerhalb der Pflege sowie entsprechende Schulungen. Notrufnummern, Hotlines und Öffentlichkeitskampagnen waren ebenfalls im Gespräch. Auch Screening- und Assessment-Instrumente zur Früherkennung und Abklärung verdächtiger Fälle existieren bereits. Allerdings mangelt es noch an aussagekräftigen Studien zur Eignung. Aktuell gibt es demnach keine Massnahme zur Prävention oder Früherkennung, die klar empfohlen wird.

Welche Strategien gibt es auf politischer Ebene?

Auch wenn es aktuell noch an gezielten Massnahmen mangelt, stehen Betroffene und ihre Angehörigen nicht alleine da. Staatliche und nicht-staatliche Akteure richten sich unter anderem mit Informationsmaterialien, Schulungen und Opferberatungsstellen an Gewalterlebende, Angehörige und Gewaltausübende.

Was allerdings noch fehlt, sind familienorientierte Massnahmen, die auf die Betroffenen zugehen. Zudem mangelt es an geeigneten Angeboten für gewaltausübende Personen. Zu erwähnen ist ausserdem, dass die aktuellen Angebote nicht kantonsübergreifend bestehen und nicht explizit auf Gewalt im Alter ausgerichtet sind.

Es existieren also bereits einige Angebote. Doch es ist noch unklar, inwiefern sie tatsächlich zur Verhinderung von Gewalt im Alter geeignet sind. Ausserdem sind sie noch nicht flächendeckend bekannt, werden also kaum genutzt. Das kann an der Tabuisierung der Thematik liegen.

Was ist zu tun, wenn man einen Zusammenhang zwischen Spitex und Gewalt erkennt?

Stellen Sie Gewalt gegenüber einer älteren Person fest, dann schauen Sie nicht weg. Senioren fällt es aufgrund ihres Alters und damit einhergehenden Einschränkungen nicht leicht, sich im Ernstfall zu wehren. Hinzu kommt, dass sie sich oftmals nicht trauen, gewaltsame Vorfälle zu melden. Zu gross ist die Scham.

Umso wichtiger ist es, dass aufmerksame Personen wie Sie die Initiative ergreifen und Gewalt nicht blind geschehen lassen. Es gibt verschiedene Anlaufstellen wie das Nationale Kompetenzzentrum Alter ohne Gewalt, die auf Wunsch auch anonyme Unterstützung bieten. Die Berater sind nicht nur im Bereich der Gewalt fachkundig, sondern auch im Umgang mit Senioren.

Finden Sie eine sichere Spitex bei OPAN

Wir von OPAN bilden eine Schnittstelle zwischen Klienten, behandelnden Ärzten und verschiedenen Spitex-Organisationen. Sind Sie auf der Suche nach einer passenden Spitex für Ihren Verwandten, dann sind Sie bei uns genau richtig.

Alles, was wir zunächst benötigen, ist die Postleitzahl Ihres Verwandten. Nach der Eingabe zeigen wir Ihnen alle Einrichtungen, die sich in der Umgebung befinden.

Nun haben Sie die Wahl. Schauen Sie sich die Suchergebnisse in Ruhe an und besprechen Sie mit Ihrem Verwandten, welche Organisation infrage käme. Nach Angabe der allgemeinen persönlichen Daten wird sich zeitnah ein Mitarbeiter der gewählten Spitex bei Ihnen melden. Gemeinsam besprechen Sie die nächsten Schritte.

An dieser Stelle haben wir bereits Klient und Spitex-Organisation zusammengebracht. Aber wie kommen nun die behandelnden Mediziner hinzu? Wir ermöglichen es den Fachkräften, verschiedenste Dokumente wie Befunde und Ähnliches online an die gewählte Spitex zu übermitteln. So sind die Mitarbeiter stets auf dem aktuellen Stand.

Unter anderem folgende Fakten wissen sie so jederzeit ganz genau:

  • Welche Medikamente müssen wann und in welcher Dosis verabreicht werden?  
  • Muss Blutdruck gemessen werden?
  • Muss der Blutzuckerspiegel überwacht werden?
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  • Welche körperlichen Einschränkungen sind aktuell vorhanden?  
  • Auf welche Veränderungen ist besonders zu achten?

Ausserdem haben Ärzte dank OPAN auch die Möglichkeit, ihre Patienten selbst bei einer geeigneten Spitex anzumelden.

Wir erläutern Ihnen gern genauer, wie unsere Plattform funktioniert. Nehmen Sie dafür einfach Kontakt mit uns auf. Gemeinsam finden wir eine Spitex, die den Anforderungen Ihres Verwandten gerecht wird und eine gewissenhafte und gewaltfreie Arbeit gewährleistet.