Fünf Gründe, bei Spitex zu arbeiten

Personalfachmangel Spitex: Wie kommt es dazu?

Im Jahr 2019 beschäftigten Spitex-Organisationen in der Schweiz insgesamt 24‘755 Fachkräfte. Sie kümmerten sich um 394‘444 Klientinnen und Klienten. Eine Spitex-Fachkraft betreute also 15 bis 16 Klienten – eine ganze Menge. 

Schauen wir uns die erwartete Bevölkerungspyramide im Jahr 2045 an, dann wird diese Zahl deutlich ansteigen. Man geht davon aus, dass die Anzahl der Erwerbsfähigen bis dahin um etwa acht Prozent sinkt. Von den 24'755 Spitex-Fachkräften sind dann nur noch 22'775 übrig. 

Der Bevölkerungsanteil der älteren Personen wird dagegen vermutlich um neun Prozent steigen. Die Anzahl der Seniorinnen und Senioren, die die Dienste einer Spitex in Anspruch nehmen, würde sich dann auf 429'944 erhöhen. Aus 15 bis 16 Klientinnen und Klienten pro Fachkraft werden somit 19.

Diese Zahl wird vermutlich noch höher ausfallen, denn auch die Anzahl der Einzelhaushalte und kinderlosen Paare nimmt zu. Dementsprechend wird es weniger Seniorinnen und Senioren geben, die sich auf die Unterstützung eines Partners oder der Kinder verlassen können. Also benötigen sie anderweitige Hilfe – beispielsweise von einer Spitex.

Steigt die Anzahl der Beschäftigten im Gesundheitswesen nicht an, ist der Personalfachmangel in der Spitex eine unaufhaltsame Folge dieser Bevölkerungsentwicklung.

Der wichtigste Schritt, um den Personalfachmangel in der Spitex zu reduzieren, ist natürlich das Einstellen neuer Fachkräfte. Die Arbeit in diesen Organisationen muss öffentlichkeitswirksamer beworben werden, denn sie benötigt deutlich mehr Aufmerksamkeit.

Wer sich für die Arbeit bei einer Spitex-Organisation entscheidet, hat die Wahl zwischen verschiedenen Berufsbildern. Auch zahlreiche Karrieremöglichkeiten stehen den Anwärterinnen und Anwärtern offen.

Es gibt zahlreiche Gründe, die für eine Tätigkeit bei einer Spitex sprechen. Werden sie stärker öffentlich kommuniziert, können mehr potenzielle neue Fachkräfte erreicht werden. Und genau diese sind natürlich nötig, um dem Personalfachmangel in der Spitex endlich ein Ende zu setzen. 

Oft werden die Rahmenbedingungen von Berufen im Bereich von Gesundheit und Pflege kritisiert. Doch über all die positiven Aspekte, die diese Tätigkeiten bieten, sprechen nur die wenigsten. Es gibt zahlreiche Gründe, eine Stelle bei einer Spitex anzutreten – angefangen vom hohen gesellschaftlichen Wert bis hin zur enormen Vielseitigkeit. 

1. Eine sinnstiftende Tätigkeit

Stellen Sie sich vor, es gäbe keine Fachkräfte, die sich um Personen kümmern, die ihren Alltag nicht allein bewältigen können. Sie würden in ihren eigenen vier Wänden wortwörtlich verkümmern. Die Arbeit, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer Spitex leisten, ist von enormem Wert.

Sie bilden eine unverzichtbare Stütze in der Gesellschaft und verdienen höchstes Ansehen. Jeden Tag zaubern sie ein Lächeln auf die Gesichter ihrer Klientinnen und Klienten. Sie ermöglichen ihnen trotz verschiedener Einschränkungen ein Leben, das sich wirklich zu leben lohnt. 

2. Enger Menschenkontakt

Viele Berufseinsteiger beantworten die Frage, was sie sich von ihrem zukünftigen Job wünschen, mit der «Zusammenarbeit mit Menschen». In kaum einer anderen Branche findet ein derart enger Kontakt zu anderen Personen statt.

Spitex-Fachkräfte werden zu einer wichtigen Stütze im Alltag der Klientinnen und Klienten. Im Idealfall baut sich schnell eine enge Bindung auf, dank der sich beide Seiten vollumfänglich wohlfühlen können. Durch diese Nähe ist es den Fachkräften möglich, besonders intensiv auf die Bedürfnisse der Klientinnen und Klienten einzugehen. Nichtsdestotrotz muss immer ein gewisses Mass an professioneller Distanz gegeben sein. 

3. Vielseitigkeit

Jede Klientin und jeder Klient ist einzigartig. Gleiches gilt für die Lebensumstände, die persönlichen Geschichten und die innere Einstellung. Die Fachkräfte einer Spitex kommen immer wieder mit neuen Personen, aber auch mit unterschiedlichen Krankheitsbildern in Kontakt. 

Aufgrund der Vielfalt menschlicher Kontakte gleicht kein Tag dem anderen. Immer wieder warten neue Herausforderungen, spannende Lebensgeschichten und interessante Wohnorte. 

4. Hohes Mass an Selbstständigkeit

Spitex-Fachkräfte betreuen ihre Klientinnen und Klienten zu Hause. Demzufolge tragen sie viel Verantwortung, denn sie müssen selbst entscheiden, welche Massnahmen im individuellen Fall zu treffen sind. Ärztinnen und Ärzte sowie anderes Pflegepersonal sind in der Regel nicht vor Ort, also ist eigenständiges Denken und Handeln gefragt. 

Damit geht ein hohes Mass an Selbstständigkeit einher, was sich viele zukünftige Arbeitnehmer wünschen. Jeden Tag haben sie die Chance, zu zeigen, was für eine tolle Arbeit sie leisten. Sie stellen immer wieder aufs Neue unter Beweis, wie sie auch schwierige Situationen mit Bravour meistern. 

5. Hohe Flexibilität

Nur wer eine gesunde Work-Life-Balance aufrechterhalten kann, ist glücklich im Job und erbringt gute Leistungen. Genau deshalb bieten Spitex-Organisationen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oftmals flexible Arbeitszeiten sowie Teilzeitmodelle.

So kommen die Familie, Hobbys und Weiterbildungsmöglichkeiten nicht zu kurz. Es bleibt ausreichend Zeit für Erholung, sodass sich die Klientinnen und Klienten über ausgeruhte und positiv gestimmte Fachkräfte freuen können.

Wer einen Beruf in einer Spitex antreten möchte, steht vor einer grossen Auswahl, denn Spitex ist nicht gleich Spitex. Es gibt Organisationen, die sich auf die Arbeit mit Seniorinnen und Senioren konzentrieren. Andere wiederum betreuen vor allem Kinder und wieder andere decken das gesamte Spektrum verschiedenster Klientinnen und Klienten ab. 

Auch bezüglich der Bedürfnisse gibt es Unterschiede. Nicht alle Klientinnen und Klienten benötigen lediglich Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags, dem Einnehmen von Medikamenten oder der Körperpflege.

Einige von ihnen haben ganz spezielle Bedürfnisse, weil sie beispielsweise an einer psychischen Erkrankung leiden. Andere wissen dagegen, dass sie aufgrund einer unheilbaren Krankheit gerade die letzten Monate, Wochen oder gar Tage ihres Daseins erleben.

• Die Kinderspitex,
• die psychiatrische Spitex und
• die Palliative Care

sind nur ein paar spezialisierte Bereiche, in denen die Fachkräfte tätig sein können. Auch die Berufe selbst sind vielfältiger Natur. So können sich Interessierte beispielsweise für eine der folgenden Ausbildungen entscheiden: 

• Assistentin/Assistent Gesundheit und Soziales
• Fachfrau/-mann Gesundheit
• Pflegefachfrau/-mann

Als Assistentin beziehungsweise Assistent für Gesundheit und Soziales starten zahlreiche Personen in die Arbeitswelt in einer Spitex. Sie begleiten Personen, die auf Unterstützung angewiesen sind, durch den Alltag und bieten in verschiedensten Situationen eine helfende Hand. Sie gehen den Klientinnen und Klienten beispielsweise bei der Körperpflege, beim Essen oder bei der Erledigung von Haushaltsaufgaben zur Hand.

Wer sich für den Beruf der Fachfrau oder des Fachmanns für Gesundheit entscheidet, übernimmt pflegerische und medizinische Aufgaben. Dazu gehören beispielsweise das Messen des Blutdrucks oder das Verabreichen von Medikamenten. Auch organisatorische und administrative Tätigkeiten sind Teil des Tätigkeitsspektrums.

Pflegefachfrauen und -männer bilden ihrerseits den Dreh- und Angelpunkt zwischen dem medizinischen Fachpersonal und den Klientinnen und Klienten. Sie organisieren und koordinieren die zu treffenden Pflegemassnahmen und stimmen sie immer wieder genau auf die aktuelle Patientensituation ab.

Mit uns finden Sie die passende Spitex

Die Arbeit, die die Fachkräfte einer Spitex Tag für Tag leisten, ist von unschätzbarem Wert für die Gesellschaft. Wir von OPAN® möchten Ihren Verwandten diese wertvollen Leistungen zuteilwerden lassen. Deshalb unterstützen wir Sie bei der Suche nach der passenden Organisation. Nehmen Sie dazu gerne Kontakt mit uns auf!